Unter der Federführung des Familienministeriums setzt das Land ein Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der strafrechtlichen Verfolgung homosexueller Menschen in Rheinland-Pfalz um und sucht nach Zeitzeugen.

Ziele des Projektes sind neben der Aufarbeitung der strafrechtlichen Verfolgung von homosexuellen Männern auch die zeitgeschichtliche Erforschung der gesellschaftlichen Repression gegenüber homosexuellen Menschen in der Nachkriegszeit. Durchgeführt wird das Projekt vom Institut für Zeitgeschichte München – Berlin (IfZ) in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH).

„Der Landtagsbeschluss greift ein dunkles Kapitel der jungen Bundesrepublik auf. Überall in Deutschland, auch in Rheinland-Pfalz, wurden homosexuelle Menschen verfolgt, verurteilt, geächtet und von der Gesellschaft ausgegrenzt“, erklärt Familien-ministerin Irene Alt zum Projekt. „Dieses Thema aufzuarbeiten ist ein wichtiger Schritt, um für homophobe Tendenzen zu sensibilisieren – gerade auch in der jüngeren Generation, die die Zeit der strafrechtlichen Verfolgung homosexueller Menschen nicht persönlich miterlebt hat.“
Derzeit werden noch folgende Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gesucht:

  • Schwule Männer, die von der Verfolgung durch § 175 StGB in der Zeit von 1946 bis 1969 (und danach) betroffen waren.
  • Lesbische Frauen, die von Ausgrenzung und Diskriminierung in der Zeit 1946 bis 1969 (und danach) betroffen waren.
  • Personen, die über die Verfolgung und Diskriminierung von schwulen Männern durch § 175 StGB sowie die Ausgrenzung und Diskriminierung lesbischer Frauen in Zeit von 1946 bis 1969 (und danach) erfahren haben und berichten können.

Bitte melden Sie sich unter zeitzeugen(at)queernet-rlp.de oder regenbogen(at)mifkjf.rlp.de