10. Oktober 2020 bis 24. Januar 2021

Es dauerte über einhundert Jahre, bis der 1872 eingeführte, menschenverachtende § 175 StGB, der männliche Homosexualität kriminalisierte, 1994 ersatzlos gestrichen wurde. Seit 2017 gibt es die „Ehe für alle“. Gleichgeschlechtlich liebende Frauen und Männer können nunmehr heiraten wie heterosexuelle Paare auch. Trotz der positiven rechtlichen Entwicklung existieren bis heute vielfältige Vorurteile gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten und intergeschlechtlichen Menschen.


Geschlechtliche Vielfalt existiert schon immer und überall. Jede Region hat dazu ihre eigene, bisher kaum erforschte Geschichte. Die Wanderausstellung „NANU?“ ist eine Spurensuche zu historischen Entwicklungen und regionalen Besonderheiten in der Pfalz. Sie möchte durch Information und Sensibilisierung zum Abbau von Ablehnung und Ausgrenzung sowie zur Entwicklung eines offenen und respektvollen Umgangs miteinander beitragen. Sie richtet sich deshalb insbesondere an Jugendliche.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt von Historischem Verein Zweibrücken e.V., dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern und dem Stadtmuseum Zweibrücken. Sie ist im Rahmen des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz unterm Regen-bogen“ und der „Partnerschaft für Demokratie Zweibrücken“ entstanden. Sie steht unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen Staatsministerin Anne Spiegel. „Die Ausstellung ‚NANU?‘ ist deshalb so beeindruckend und wichtig, weil sie sie auf das Schicksal von einzelnen Pfälzerinnen und Pfälzern aufmerksam macht und zeigt, dass es schon immer sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gab. Damit wirbt sie für Akzeptanz von Vielfalt“, so die Schirmherrin.
Zum Infektionsschutz findet die Eröffnungsveranstaltung am 9. Oktober 2020 in der großräumigen Aula des Hofenfels-Gymnasiums als geschlossene Veranstaltung statt.


Als nächste Station der Wanderausstellung ist die Pfalzbibliothek Kaiserslautern vorgesehen (20. Februar bis 10. April 2021). Danach können Schulen und andere interessierte Einrichtungen die Ausstellung kostenlos übernehmen (Kontakt: Stadtmuseum Zweibrücken)


Konzept, Recherchen, Texte:
Dr. Charlotte Glück, Stadtmuseum Zweibrücken
Dr. Sabine Klapp, Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern
Wolfgang Knapp M. A., Kulturwissenschaftler
Dr. Christian Könne, Historiker

Gefördert durch:
Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz
Bundesstiftung Demokratie leben
Hannchen-Mehrzweck-Stiftung

Inhalt und Umfang der Ausstellung:
20 mobile Ausstellungs-Roll-Ups präsentieren historische und aktuelle Entwicklungen zur geschlechtlichen Vielfalt in der Region Pfalz. Einzelschicksale, lokale und regionale Besonderheiten werden im Kontext der Zeitgeschichte thematisiert. Ein Folder mit aktuellen Beratungsstellen rundet die Ausstellung ab.


Herzogstr. 9 – 11 (Petrihaus)
66482 Zweibrücken
www.zweibruecken.de/museum
Öffnungszeiten:
Di 10 – 18 Uhr, Mi – So/Feiertage 14 – 18 Uhr
Geschlossen am 24./25.12., 31.12., 01.01.
Weitere Öffnungszeiten und Führungen nach Voranmeldung.

Beim Besuch des Stadtmuseums müssen die Bestimmungen der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz beachtet werden. Die aktuellen Vorschriften finden Sie auf der Homepage des
Stadtmuseums.

Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Charlotte Glück, Leiterin des Stadtmuseums
Telefon: 49 (0) 6332 871 382
E-Mail: stadtmuseum@zweibruecken.de