Kreuz.net abgeschaltet! Entschuldigen reicht nicht!

Vollständige Aufklärung, Bestrafung der Verantwortlichen und nachhaltige Antidiskriminierungsmaßnahmen in den Bistümern Mainz, Trier und Limburg

Seit Jahren beleidigt, verleumdet und hetzt kreuz.net gegen Homosexuelle, Juden und Muslime, Politikerinnen und Politiker; Journalistinnen und Journalisten, selbst gegen reformoffene Katholikinnen und Katholiken und andere Gruppen der Gesellschaft. Dies geschieht unter den Augen der Bistümer von Mainz, Trier und Limburg.

Ein System von Zuträger_innen, Helfer_innen und Unterstützer_innen hat sich etabliert, indem – soweit bis jetzt bekannt – ein Mitarbeiter des Bistums Mainz seinen Teil dazu beigetragen hat. Volksverhetzung, die ebenfalls Teil dieses Systems bildet, ist ein Straftatbestand. Einen weiteren Höhepunkt erreichte diese Hetze nach dem Tod von Dirk Bach.

Pfarrer Jolie, der nicht vom Bistum, sondern von Verantwortlichen der Zivilgesellschaft als einer der Verursacher benannt werden konnte, darf weiterhin als Mitarbeiter des Bistums Mainz tätig sein, obwohl der Sprecher der deutschen Bischofskonferenz kirchenrechtliche Schritte im Falle des Bekanntwerdens der Unterstützung von kreuz.net durch Mitarbeiter der Bistümer angekündigt hatte.

Wie schon am Beispiel des sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener zeigt sich auch hier wieder dieselbe Vorgehensweise. Zuerst leugnen, wenn die Beweise zu erdrückend werden, scheibchenweises Eingestehen, dann Fortsetzen der Straftaten an anderen Orten.

Wir begrüßen vor diesem Hintergrund ausdrücklich, dass der Mainzer Kardinal Lehmann sich „beschämt“ gezeigt hat wegen der Aktivitäten von kreuz.net. Wir vermissen aber einen klaren Schnitt und vor allem Maßnahmen, die in Zukunft solche Taten frühzeitig verhindern.

Pfarrer Jolie war kein Einzeltäter – auch im Bistum Mainz fielen seine Gedanken auf fruchtbaren Boden, hatte er Unterstützer. Dazu äußert sich Kardinal Lehmann nicht. Alle anderen Bischöfe schweigen und decken damit die bisherigen Taten.

Das Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz fordert die Bistümer Mainz, Trier und Limburg auf

  • alle Helfer_innen, Unterstützer_innen und Mitarbeiter_innen von kreuz.net zu benennen und deren strafrechtliche Ahndung unterstützen,
  • sich offensiv kirchenintern wie -extern gegen das Portal und die dort verbreitete Ideologie auszusprechen und auch entsprechend zu handeln, z.B. durch die finanzielle Unterstützung von Antidiskriminierungsarbeit,
  • dafür zu sorgen, dass Pfarrer Jolie sich öffentlich und glaubhaft für seine Unterstützung von kreuz.net bei den Opfern entschuldigt
  • umgehend und wie von der deutschen Bischofskonferenz für einen solchen Fall angekündigt, kirchenrechtliche Schritte gegen Pfarrer Jolie zu ergreifen und zu erklären, wieso trotz Distanzierung der Deutschen Bischofskonferenz Herr Jolie im Bistum weiter Texte auf kreuz.net veröffentlichen konnte,
  • durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass Herr Jolie nicht an anderer Stelle die menschenverachtende Hetze weiterhin unterstützt und/oder legitimiert.
  • In einem Gespräch mit dem Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz Maßnahmen vorzuschlagen, wie glaubhaft und nachhaltig diese menschenverachtenden Aktivitäten beendet werden.

Wir fordern die Bistümer auf, durch Taten zu zeigen, dass sie eine Abkehr von der bisher verfolgten Politik des Wegschauens verfolgen.

Mainz, den 15.12.2012

Joachim Schulte

Gonca Sariaydin

Sprecher/in des

Netzwerks diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz